2023-2022





man is a disc

Performance, Videokunst

2023, Santiago de Chile, Marchigue, Artist in Residency, Academy of Christian Humanism University & Projekthof Karnitz e.V.
künstlerische Leitung: Lydia Klammer
Film: Christoph Dahlberg
Dokumentation zur Arbeit in Chile
2023, Athen, Eleonas Scavengers Market, Parnitha National Park, Penteli 
künstlerische Leitung/Videoschnitt: Lydia Klammer
Filmemacher: Frank Hohlbein, Xaris Gorovellis

„man is a disc“ wird als 5-Länder-Kunstprojekt (Chile, Griechenland, Italien, Schweden, Deutschland) inszeniert, an der bis zu 100 Menschen mitwirken können. Die Performances ermöglichen individuelles Erleben durch die Wechselwirkung von kognitiven und körperlichen Erfahrungen in einem festgelegten Rahmen. Teil der Performance ist die Aufzeichnung und Präsentation des Prozesses mit dem Ergebnis eines Videokunstwerks.

„man is a disc“ is staged as a 5-country art project (Chile, Greece, Italy, Sweden, Germany) in which up to 100 people can participate. The performances enable individual experience through the interaction of cognitive and physical experiences within a defined framework. Part of the performance is the recording and presentation of the process resulting in a video artwork.





man is a disc session

2023, Erfurt, man is a disc session, Open Days 
Leitung: Lydia Klammer
Foto: Sylwia & Nika
2023, Kiel, man is a disc session, Open Days 
Leitung: Lydia Klammer
Foto: Jan Konitzki




Konfetti im Kopf

Performance

2022, Alte Post Neuss, eingeladen durch Hansestadt Wismar 
HANSEartWORK
künstlerische Leitung: Lydia Klammer
Akteure: Lydia Klammer, Xenia Ende
Dauer: 15 min
Musikimpro: Xenia Ende
Foto: Kurt Heuvens
2022, Alte Post Neuss, eingeladen durch Hansestadt Wismar 
HANSEartWORK
künstlerische Leitung: Lydia Klammer
Akteure: Lydia Klammer, Xenia Ende, Anke Ames
Musikimpro: Xenia Ende, Anke Ames
Dauer: 15 min
Foto: Kurt Heuvens


Konfetti im Kopf, eine Performance zum Thema innere Eigenwelten, Introversion versus Extraversion. Der Zustand im Würfel beschreibt die Zugewandtheit der eigenen inneren Wahrnehmung, des Denkens und Fühlens. Intuition und Erlerntes bilden Kausalketten und bedingen einander und Stimuli durch Austausch wirkt anregend.





Atlas

Performance

2022, Alte Post Neuss, eingeladen durch Hansestadt Wismar 
HANSEartWORK, Raketenstation
Akteure: Lydia Klammer, Tino Bittner
Dauer: 15 min
Fotos: Institut für Inszenierung

„In der Schwere wiegt die Leichtigkeit.“

Ein Mann und eine Frau auf einer Wiese.
Sie liegt in seinen Armen, er steht auf dem freien Feld und hält sie. Beider Geschicke sind miteinander verbunden.

Im Äußeren durch die körperliche Verschränkung und den Stoff ihres Gewandes; im Inneren durch die Annahme der gemeinsamen Aufgabe. Ihr Gewand umhüllt sie beide und sie werden zu einer Form, die durch gegenseitige Annahme und Hingabe entsteht.

So wie sie den eigenen Standpunkt aufgibt und sich ihm im Vertrauen hingibt, nimmt er die Aufgabe des Haltens und Tragens an. Er ist der friedliche Heros, der in dieser Haltung seiner Wehrhaftigkeit beraubt ist und muss all seine Kraft aufbringen, wenn er gegen die Zeit und die Schwerkraft kämpft, zugleich aber auch schützen und bewahren.

Sie vertraut ihm und er leistet seinen Dienst an ihr, bis die Endlichkeit ihrer beider Kräfte sie zur Aufgabe zwingt.





Ich lebe Tour

Performance, Intervention

2022, KUNSTVEREIN Schwerin 
FRÜHLINGSERWACHEN
Akteure: Lydia Klammer
Dauer: 3 1/2 h
Fotos: Susanne Gabler, Anna Rose, Christin Waterstrat

Die Performance „ich lebe“ beinhaltet ein zyklisch ablaufendes Gangmuster: alle 7 Schritte– gehen, verbeugen, knien – und dauert zirka 15 Minuten bis 3 1/3 Stunden und findet im öffentlichen Raum. Während dieser Zeit gibt es von meiner Seite keine Interaktion mit Rezipienten noch eine Reaktion auf äußere Umstände, sondern eine Reaktion der Verkehrsteilnehmer und Fußgänger. Der 7 Meter lange Schweif des Kostüms ist Hindernis und Wagnis zugleich, ruft er doch zur Handlung der (un)freiwillig Agierenden im öffentlichen Raum auf. Man kann es als soziales Experiment an Anteilnahme, Teilnahme und Achtsamkeit verstehen. Die Farbe des Stoffes ist variabel.

Das Leben ist ein komplexes System von Abhängigkeiten, es beeinflusst und reagiert auf seine Umgebung. Ein ständig zyklischer Prozess, mancher wahrnehmbar, mancher ätherisch, mancher erklärbar, mancher mystifiziert, jedoch unbestreitbar faszinierend. Die Performance „Ich lebe“ erzählt von der Dankbarkeit zu existieren. Sie ist eine Hommage an das Leben.

Diese Performance wurde bisher dreimal (in schwarz) aufgeführt und 2022 wurde eine Performancetour in mehreren Städten umgesetzt. Kunstverein Schwerin „Frühlingserwachen 23.4., HANSEartWORKS Neuss 26.-29.5., Raketenstation Hombroich 28.5., documenta 18.6., Ortszeit 3 Schönberg 28.6., Rom 3.8., Venedig 12.8.

2022, Alte Post Neuss, eingeladen durch Hansestadt Wismar 
HANSEartWORK, Raketenstation Hombroich
Akteure: Lydia Klammer
Dauer: 30 min
Fotos: Institut für Inszenierung
2022, Alte Post Neuss, eingeladen durch Hansestadt Wismar 
HANSEartWORK
Akteure: Lydia Klammer
Dauer: 30 min
Fotos: Kurt Heuvens
2022, Documenta 15, Intervention
Akteure: Lydia Klammer
Dauer: 1 h
Fotos: Takwe Kaenders

Am Samstag, den 18.6.2022, 10 Minuten nach Steinmeiers Rede in der Documentahalle, eröffnete ich ebenda meine Performance „ich lebe“. Umgeben von kollektiven Gedanken und Kunstwerken mahnte ich zur kollektiven Achtsamkeit. Wie nah ich damit der darauf folgenden Debatte war, ahnte ich da nicht. Was später in einem ungewollt zeremoniellen Vorgang Scham bedeckte, wurde zum Büßergewand. Der Wind nahm sich die Freiheit durch das geschlossene Fenster zu wehen.

2022, Ausstellungsprojekt in der St. Laurentius-Kirch in Schönberg 
Ortszeit 3
Akteure: Lydia Klammer
Dauer: 15 min
Fotos: Monika Quasi Radzewicz
2022, Rom , Intervention
Akteure: Lydia Klammer
Dauer: 1 h
Fotos: Tino Bittner

Rom, trotz seiner Größe und pulsierenden Bewegung wirkt die Stadt sehr unaufgeregt. Vier geschichtsträchtige Orte wurden in den frühen Morgenstunden des 7. August 2022 zum Schauplatz von „ich lebe“. Beginnend am Colosseum drang ich als eine Art Medium, herbeigeführt und bedingt durch die rituelle Handlung des vollzogenen Gangmusters, in die Tiefe des Platzes, der in seiner Geschichte sowohl Vergnügungsort als auch Stätte tödlichen Kampfes war. Vorbei am Vittoriano führten mich die 124 Stufen in die Kirche Santa Maria in Aracoeli. Dort fand der Gang ein abruptes Ende durch einen Ordnungshüter, der uns außerdem zwang alle im Bezug auf die Kirche entstandenen Fotografien zu löschen. Nach dem Ersteigen der Cordonata, endete die Performance in der ewigen Stadt dann am Kapitolsplatz.

2022, Venedig , Intervention
Akteure: Lydia Klammer
Dauer: 1h
Fotos: Tino Bittner

Venedig. Am Tag drücken sich Menschenmassen durch die schmalen Gassen, ein treibendes Gewimmel und auf den unzähligen Wasserstraßen dümpeln die Gondeln mit Ariensängern umher, ein sich ewig wiederholender Vorgang. Wieder entging ich diesem wilden Wahn und bahnte mir den Weg am 12.8. durch die Straßen als Venedig noch schlief. Das Grand Teatro la Fenice war Startpunkt, weiter über den schönsten Festsaal Europas, dem Marcusplatz hin zur Basilica di San Marco, Piazzetta San Marco, dem Palazzo Ducale und der Säule San Todaro. Ich spürte wie nah das Wasser dem Boden ist. Und ganz nebenbei verband ich ausstellende Künstler der La Biennale de Venezia wie Thomas Richter, Anselm Kiefer und Pedro Cabrita Reis, die meinen Weg kreuzten.